Ich sprach mit Els Snick

 

Wie gesagt unterrichten Sie jetzt im Master Übersetzen, und Sie arbeiten freiberuflich als Literaturübersetzerin. Auch in diesem Bereich wird Technologie immer mehr zum Thema gemacht. Arbeiten Sie noch mit 'analogen' Wörterbüchern, wenn Sie Übersetzungen machen?
Ja, ich arbeite sowohl mit papierenen Fassungen als auch mit elektronischen Wörterbüchern. Jeder hat so seine Gewohnheiten: Wie man Sprachen lernt, und wie man übersetzt auch. Ich mache das schon über so viele Jahre, dass ich mir die technologischen Hilfsmittel nicht völlig eigen gemacht habe. Die elektronischen Wörterbücher sind noch gebrauchsfreundlich, aber ich habe zuhause auch noch den Duden. Ich blättre eigentlich auch sehr darin herum.
Bei den ersten Romanen, die ich übersetzt habe, da gab es diese elektronischen Wörterbücher einfach nicht. Deshalb ist es wahrscheinlich auch ein bisschen Heimweh, diese papierenen Fassungen. Ich habe so gerne und mit so viel Liebe in diesen papierenen Fassungen geblättert.
Ich war damals für einige Wochen auch in einem Übersetzerhaus in Straelen, in einem Übersetzerkollegium, und da konnte man als Literaturübersetzer(in) auch arbeiten. Es gibt dort eine riesengroße Bibliothek, wo man ganz viele Informationen über alle möglichen Themen finden kann. Ich habe vielleicht auch eine Art Heimweh danach, in Büchern zu blättern. Mir gefällt es, weil ich so zur Übersetzerin geworden bin. Daneben denke ich, dass man anders auf Wörter schaut, wenn man sie auf Papier sieht. Ruhiger.

Speichern Sie die Wörter, die Sie nachschlagen auf einer bestimmten Art und Weise?
Nein, ich hoffe, dass die einfach in meinem Kopf bleiben. Richtige Übersetzerprogramme benutze ich nicht. Diese Programme lohnen sich übrigens nicht, wenn man Literatur übersetzt.

Sie machen Ihre Arbeit als Übersetzerin freiberuflich, würden Sie je für eine Übersetzungsagentur arbeiten?
Nein, das ist für Literatur auch nicht üblich. Ich habe auch keine Zeit dafür, ich bin nicht ständig auf der Suche nach neuen Aufträgen. Wenn ich einen Roman habe, bin ich damit sehr glücklich, aber ich kann nicht noch extra Arbeit für eine Agentur machen.
Wenn man ein gutes Netzwerk hat, dann bekommt man sowieso ab und zu etwas. In der kulturellen Welt bin ich ziemlich gut vernetzt, und das mag ich.

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